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BDI-Studie: EE bis 2050 verdoppeln

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung (Auflage: 268.110) Seite 22

Originaltitel: Technisch machbar - aber extrem teuer
Originaluntertitel: Neue Industriestudie zu Plänen einer 80-Prozent-Reduktion der CO2-Emissionen / 1,5 Billionen
Euro Kosten
Der BDI hat seine Anfang der Woche bereits in Teilen öffentlich gewordene Studie „Klimapfade für Deutschland“ offiziell vorgestellt. „Klimaschutz kann volkswirtschaftlich verkraftbar gemacht werden,“ fasste BDI-Präsident Dieter Kempf das Ergebnis zusammen. Zwar erscheinen die Kosten mit je nach Ziel 1,5 bis 2,3 Billionen Euro zunächst exorbitant hoch. Doch nach Einrechnung der Einspareffekte und des volkswirtschaftlichen Nutzens durch immense Investitionen werde zumindest das kleinere Ziel finanzierbar.
Nun ist sie mit allen Details offiziell vorgestellt: Die vom BDI in Auftrag gegebene Studie „Klimapfade für Deutschland“. Auf 286 Seiten haben die Boston Consulting Group und Prognos errechnet, was möglich ist und was es kosten wird. BDI-Präsident Dieter Kempf fasste es bei der Vorstellung in einem Satz zusammen: „Klimaschutz kann volkswirtschaftlich verkraftbar gemacht werden.“ Allerdings nur in einem gewissen Rahmen: Bis 80 Prozent CO2-Einsparung bis 2050 seien vergleichsweise gut schaffbar. Das würde 1,5 Billionen Euro kosten. Allerdings seien da noch die Einsparungen und volkswirtschaftlichen Effekte durch umfangreiche Investitionen gegen zu rechnen, was unter dem Strich auf netto 470 Milliarden Euro oder 15 Milliarden pro Jahr hinausliefe. Für die in der Politik auch diskutierten 95 Prozent hingegen sehen der BDI und die Autoren der Studie eher schwarz: 2,3 Billionen Euro brutto würde das kosten, die sich auch bis zum Ende durchgerechnet kaum stemmen ließen. Laut Studie müssen die EE auf etwa 240 GW Leistung mehr als verdoppelt werden. Kohlekraftwerke hingegen seien nur „graduell“ durch Gaskraftwerke zu ersetzen. Im Gebäudesektor müsse kräftig investiert werden. Und der Verkehrssektor müsse massiv auf E-Mobilität umgestellt werden – einschließlich 4.000 Kilometer mit Oberleitungen elektrifizierte Autobahnen für E-Lkw.
Erschienen am 19.01.2018
letzte Aktualisierung am 19.01.2018