Berlins Stromnetz ist rekommunalisiert
"Berlin Energie" hat die Konzession für den Betrieb des Stromnetz in der Hauptstadt bekommen - für die nächsten 20 Jahre. Ein "rot-rot-grüner Fehlkauf" sei die Rekommunialsierung des Stromnetzes, heißt es aus der Opposition. Den Rückkauf des Stromnetzes hatte die Berliner Regierung in ihrem Koaltionsvertrag bereits festgeschrieben.
2,3 Millionen Haushalte werden über das Stromnetz versorgt. Die letzten Jahrzehnte hatte der schwedische Versorger Vattenfall das Netz betrieben. Nun wurde der Energiegigant vom landeseigene Unternehmen "Berlin Energie" bei der Vergabe der Konzession am gestrigen Dienstag ausgestochen. Vattenfall werde wohl etwa 1,5 Milliarden Euro für das Netz verlangen. Beworben hatte sich als dritter Kandidat die Genossenschaft Bürger-Energie. Die Regierung der Hauptstadt hatte den Rückkauf des stadteigenen Stromnetzes in ihren Koalitionsvertrag festgeschrieben. Die Beschäftigten bräuchten nicht um ihre Jobs bangen, der neue Betreiber werde alle Mitarbeiter übernehmen. Ein Fehlkauf sei die Übernahme, wettern Oppositionspolitiker aus der CDU. Die "Frankfurter Rundschau" zitiert aber die Umweltökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), die den Rückkauf für sinnvoll hält. In Studien des DIW sei belegt worden, dass "kommunal betriebene Stromnetze nicht weniger profitabel sind als privat geführte."
Erschienen am
06.03.2019
letzte Aktualisierung am
06.03.2019