Newsletter und Analysen für die Neue Energiewelt seit 2003

Bundesnetzagentur startet Steinkohle-Auktionen

Quelle: MBI EnergySource

Die Bundesnetzagentur hat die Ausschreibungen zum Ausstieg aus der Steinkohle bis 2027 gestartet. Der erste Gebotstermin findet am 1. September 2020 statt, gab die Behörde in Bonn bekannt. Insgesamt werden 4.000 Megawatt für einen Höchstpreis von 165.000 Euro pro Megawatt Nettonennleistung ausgeschrieben.

"Die Ausschreibungen schaffen einen Anreiz, die klimaschädlichsten Steinkohlekraftwerke schnell vom Netz zu nehmen", betonte Behördenchef Jochen Homann. "Gleichzeitig bleibt die Versorgungssicherheit gewährleistet. Das Kohleausstiegsgesetz sieht diese Auktionen bis 2027 vor, danach können Anlagen entschädigungslos abgeschaltet werden.
Teilnehmen dürfen noch aktive Steinkohlekraftwerke in Norddeutschland, deren Hauptenergieträger Steinkohle ist, aber auch Braunkohle-Kleinanlagen bis 150 Megawatt. Anlagen, die südlich des Mains liegen, sind in der ersten Ausschreibungsrunde ausgeschlossen.
Die berechtigten Teilnehmer sollen einen Gebotswert für die Stilllegung angeben. Im Gegenzug bekommen sie "einen angemessenen finanziellen Ausgleich", erklärte der Regulierer. Den Zuschlag erhalten zuerst diejenigen Betreiber, die das geringste Gebot pro Tonne CO2-Reduktion abgegeben haben. Zusätzlich bekommen die Gewinner der Auktion einen einmaligen Steinkohlezuschlag bei Stilllegung.

MBI/DJN/map/4.8.2020
Erschienen am 04.08.2020
letzte Aktualisierung am 05.08.2020