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Bundesregierung/Wasserstoff wird Energieverbrauch kaum beeinflussen

Quelle: MBI EnergySource

Die Wasserstoffherstellung in Deutschland wird den Energieverbrauch bis 2030 nur geringfügig beeinflussen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag hervor. In ihrer Antwort lieferte die Regierung einige Details zur Nationalen Wasserstoffstrategie. So soll der Verbrauch von Wasserstoff bis 2030 von derzeit 50 bis 60 Terawattstunden (TWh) auf 90 bis 110 TWh steigen. Neben der Grund- und Petrochemie setze zukünftig auch der Stahl- und Verkehrssektor verstärkt auf grünen Wasserstoff. Der für die Elektrolyse notwendige Strom müsse dabei nicht zwingend ausschließlich durch Windkraft gewonnen werden, entscheidend sei, dass die Energie aus erneuerbaren Quellen komme. 

Nach Angaben der Bundesregierung sollen die Herstellungskosten des Wasserstoffs grundsätzlich durch den verbrauchenden Sektor gedeckt werden, sie schließt unterstützende Maßnahmen aber nicht aus: "Ferner kann die Wirtschaftlichkeit von grünem Wasserstoff durch Fördermaßnahmen verbessert werden", heißt es in der Antwort. So sollen die Wasserstoffproduzenten "schnellstmöglich" von der EEG-Umlage befreit werden, allerdings ohne dabei die Umlage für die Allgemeinheit anzuheben. Viele Details der Nationalen Wasserstoffstrategie seien derzeit aber noch ungeklärt. 

Die konkrete Ausgestaltung der vorgesehenen Leitstelle zum Beispiel befinde sich noch in der Abstimmung. Auch die Aufteilung der Finanzmittel auf verschiedene Maßnahmen stehe noch nicht fest. Im 2. Nachtragshaushalt seien für die Umsetzung der Strategie 200 Millionen Euro Barmittel und 800 Millionen Euro Verpflichtungsermächtigungen für die kommenden Jahre eingeplant worden.

Am 10. Juni hat das Bundeskabinett seine Wasserstoffstrategie verabschiedet. Demnach soll der Hochlauf des gasförmigen Energieträgers mit sieben Milliarden Euro gefördert werden. Kern des Kabinettsentwurfs ist der Aufbau von fünf Gigawatt Elektrolyseleistung für grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien bis 2030. Weitere fünf Gigawatt sollen bis 2035, spätestens aber 2040 zugebaut werden.
MBI/aul/24.7.2020
Erschienen am 24.07.2020
letzte Aktualisierung am 27.07.2020