Chinesen greifen wieder nach 50 Hertz
Nach Informationen des "Handelsblatt" will der chinesische Stromgigant SGCC erneut versuchen, einen 20-Prozent-Anteil des deutschen Übertragungsnetzbetreibers 50-Hertz übernehmen. Die deutsche Regierung steht nun unter Zugzwang: Sollte sie den Einfluss von Investoren aus Nicht-EU-Staaten begrenzen?
Der chinesische Stromnetzbetreiber State Grid Corporation of China (SGCC) versucht es erneut, heißt es im "Handelsblatt". Die SGCC will einen 20-Prozent-Anteil des deutschen Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz erwerben. Verkäufer ist wieder der australische Infrastrukturfonds IFM. Der zweite Versuch des chinesichen Energieriesen setzt Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) unter Zugzwang. Der erste Anlauf der Chinesen zu Jahresbeginn hatte schon eine Debatte ausgelöst: Sollte die Bundesregierung mehr Möglichkeiten bekommen, Einfluss von Investoren aus Nicht-EU-Staaten auf kritische Infrastruktur in Deutschland zu begrenzen" Denn das Stromübertragungsnetz von 50 Hertz ist Teil der kritischen Infrastruktur. Doch diese Regelung gilt erst bei einem Anteil von 25 Prozent. Der Regierung sind die Hände in diesem Fall gebunden. Der damalige Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig hatte Gespräche mit Elia, dem belgischen 50 Hertz-Mehrheitsaktionär, geführt. Ziel war es, die Belgier zu überzeugen, ihr Vorkaufsrecht zu nutzen. Elia entschied sich, seinen Anteil von 60 auf 80 Prozent aufzustocken. Die Chinesen waren aus dem Rennen. Ähnlich könnte auch der zweite Versuch enden.
Erschienen am
22.05.2018
letzte Aktualisierung am
22.05.2018