Nur 15,1 Minuten habe die durchschnittliche Stromunterbrechung pro Haushalt im Jahr betragen. Das seien jedenfalls über fünf Minuten weniger als noch 2006. Doch um die Stromsicherheit zu gewährleisten, haben die Übertragungsnetzbetreiber täglich in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken eingegriffen. Diese Redispatch- und Einspeisemanagement-Maßnahme
haben ihren Preis: 2017 waren es 1,4 Milliarden Euro. Jochen Homann, der Präsident der Bundesnetzagentur, ist der Ansicht, dass nur der Stromnetzausbau den Eingriff zur Anpassung der Leistungseinspeisung obsolet machen würde. Doch der Netzausbau stockt. Dabei hatte Wirtschaftsminister Peter Altmaier den Ausbau der Stromtrassen von Nord nach Süd zur Chefsache erklärt. Die Informationstechnologie könnte jetzt schon helfen, die verstopften Netze zu befreien. Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik hat in einer Studie nachgewiesen, dass sich der Stromtransportbedarf um bis zu 45 Prozent senken ließe, wenn auf Smart Grids, Dezentralisierung, Speicher und Demand Side Management gesetzt würde.
Digitalisierung gegen verstopft Stromnetze
Redispatch-Maßnahmen erhöhen die Stromkosten, die Übertragungsnetzbetreiber müssen ständig in die Stromverteilung eingreifen. Das wäre nicht nötig, wenn die großen Trassen stehen würden. Mit dem "Aktionsplan Stromnetz" will Peter Altmaier (CDU) den Ausbau der Stromautobahnen von Nord nach Süd beschleunigen. Die Informationstechnologie könnte bis dahin helfen, die Stromsicherheit zu gewährleisten.
Erschienen am
19.10.2018
letzte Aktualisierung am
19.10.2018