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Doppelvermarktungsverbot/Lichtblick für Novelle bei Ökostrom-Herunftsnachweisen

Quelle: MBI EnergySource

Der Ökostromanbieter Lichtblick spricht sich für eine Reform des Doppelvermarktungsverbots aus, um die Energiewende voranzubringen. Die Energiewende hänge in Deutschland immer noch stark an der Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die Marktintegration der Erneuerbaren Energien kommt hingegen nur schleppend voran, heißt es von Lichtblick. Das könnte sich bald ändern, wie ein aktueller Bericht der Stiftung Umweltenergierecht zeige.
Lichtblick sieht in den Vorschlägen der Stiftung große Chancen für die Energiewende. 
Die wachsende Nachfrage nach Strom aus erneuerbaren Quelle mache eine Reform notwendig. „Diese erfreuliche Entwicklung muss als marktgesteuerter Treiber für die Energiewende genutzt werden. Wer Ökostrom haben möchte, sollten diesen künftig problemlos aus EEG-Anlagen in Deutschland erhalten können“, sagte Ralf Schmidt-Pleschka, Koordinator für Energiepolitik bei Lichtblick. 
Um die rasch wachsende Nachfrage nach Ökostrom bedienen zu können, müssten die gesetzlichen Vorgaben entrümpelt werden. Ein Schlüssel dazu sei die Novelle der Herkunftskennzeichnung für Grünstrom. Schon in der anstehenden EEG-Novelle sollten die Weichen neu gestellt werden, damit Ökostrom zum Normalfall in Deutschland werden kann.
„Die überkomplexe und für Kunden völlig unverständliche Trennung von EEG- und Grünstrom muss überwunden werden. Wir haben dazu bereits im letzten Jahr einen konkreten Vorschlag gemacht und begrüßen es außerordentlich, dass die Stiftung Umweltenergierecht nun erneut eine konstruktive Debatte zu diesem wichtigen Thema anstößt.“
Bislang ist es in Deutschland kaum möglich, heimischen Ökostrom direkt an Endkunden zu liefern. Grund dafür ist das „Doppelvermarktungsverbot“. Strom, der über das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) gefördert wird, darf nicht als Grünstrom direkt an Kunden verkauft werden. Dadurch wird die vermarktbare Grünstrommenge in Deutschland eingeschränkt.

MBI/map/7.8.2020
Erschienen am 07.08.2020
letzte Aktualisierung am 07.08.2020