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Ein Jahr im Amt - die Umweltministerin zieht Bilanz

Quelle: die tageszeitung (Auflage: 53.097) Seite 5 Malte Kreutzfeldt, Bernhard Pötter

Originaltitel: "Panik können wir uns nicht leisten"
Originaluntertitel: Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) zieht Bilanz nach einem Jahr im Amt: ein Gespräch über den Kohle-Kompromiss, die Emotionen ihrer Unions-Kollegen und wo Fridays for Future irrt
Wie ein Horrortrip sei ihr erstes Jahr im Amt nicht gewesen, meint die Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) im Interview mit der "TAZ". Sie bedauert, dass die Öffentlichkeit die Erfolge der Klimapolitik der Regierung nicht beachte. Immerhin sei Deutschland das erste Land, das sowohl aus der Atom- als aus der Kohleverstromung aussteigen möchte.
Interview mit Umweltministerin Svenja Schulze | Ihre Bilanz sei durchaus positiv. Die SPD habe den Kohleausstieg organisiert und nun könne sich Deutschland der internationalen Allianz der Kohleausstiegsländer anschließen, meint die Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) im Interview mit der "TAZ". Es sei ein "Riesenerfolg" der GroKo, das Deutschland weltweit das erste Land sei, das "gleichzeitig aus Atom und aus Kohle aussteigt". Die Umweltministerin lässt sich nicht beirren in ihrer Treue zur Koalition, obwohl die Union sich gegen ihr Klimaschutzgesetz gewandt hat. Schulze nimmt sogar das Verkehrs- und Bauministerium in Schutz, die noch kein Konzept in das Klimaschutzkabinett eingebracht haben: "Die Aufgabe ist nicht trivial, die da ansteht". Nur zur Glyphosat-Problematik zeigt Schulze etwas Profil. Die Verhinderung des Verbots werde "auf Dauer keinen Bestand haben". Selbst aus ihrer eigenen Partei hat die Ministerin mit Widerständen kämpfen müssen, betonen die TAZ-Autoren. Doch auch hier beschwichtigt Schulze: "Es stimmt einfach nicht, dass es da einen Keil zwischen uns gibt", meint sie.
Erschienen am 18.03.2019
letzte Aktualisierung am 18.03.2019