Fachmesse: Kein frischer Wind in Husum

Die "Husum Wind 2019" ist gestartet. Auf der Fachmesse der Windenergiebranche ist die Stimmung mau. Der stockende Ausbau sei von der Politik zu verantworten - darin sind sich die Branchenvertreter einig. In Schleswig-Holstein müsse wegen eines Gerichtsbeschlusses jedes Windrad als "Ausnahme" genehmigt werden, obwohl das Land weit über den eigenen Bedarf Windstrom produziert. Zudem gehört das Bundesland gemeinsam mit Niedersachen und Mecklenburg-Vorpommern zum Netzausbaugebiet - wo keine Netze sind, brauche es auch keine Windräder. Das sei eine künstliche Deckelung, kritisieren Branchenvertreter.

Auf der Fachmesse "Husum Wind 2019" herrscht schlechte Stimmung. Die Windenergiebranche ächzt. Der Ausbau scheint komplett zu Stocken, die Windenergie-Unternehmen sind gezwungen, Arbeitsplätze abzubauen. Schuld sei die Politik, glauben Branchenvertreter. Beispielsweise produziere Schleswig-Holstein Windenergie 50 Prozent über seinen Strombedarf. Doch aufgrund eines juristischen Hindernisses stocke der Ausbau. Denn seit einem Gerichtsurteil 2015 seien die Regionalpläne für die Ausweisung von Flächen für Windrädern auf Eis gelegt worden. Deshalb sei jede seither genehmigte Anlage eine "Ausnahme". Die nördlichen Länder mit viel Wind - Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein - gehören auch noch zum "Netzausbaugebiet". Und solange die Netze fehlen, dürften keine Windräder aufgestellt werden. Marcus Hrach, der Leiter der Landesgeschäftsstelle Schleswig-Holstein vom Bundesverband WindEnergie (BWE), habe dazu gesagt: "Irrsinn, den für die Klimaziele dringend benötigten Ausbau künstlich zu bremsen". Der Energieminister von Schleswig-Holstein, Jan Philipp Albrecht (Grüne), glaube auch, dass die Deckelung ein Haupthindernis sei.