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Flugwindkraftanlagen werden kommerziell

Quelle: DER SPIEGEL (Auflage: 803.884) Seite 108-110 Philip Bethge

Originaltitel: Himmelsstürmer
Originaluntertitel: Können fliegende Kraftwerke die Windenergie attraktiver machen? Die ersten Anlagen werden
gerade marktreif. Visionäre träumen bereits von Turbinen im Jetstream.
Der Einsatz der ersten kommerziellen Flugwindkraftanlagen im Inselstaat Mauritius steht unmittelbar bevor. Die Kosten schätzt Stephan Wrage, Chef der Firma Skysails Power aus Hamburg, auf „zwischen fünf und zehn Cent pro Kilowattstunde“. Bei größeren Anlagen mit mehreren Megawatt Leistung erwartet er künftig gar einen Strompreis um 3,5 Cent.
Allein in Europa forschten mehr als zehn Firmen und Universitäten an Höhenwindkraftanlagen, berichtet der „Spiegel“. Der Einsatz der ersten kommerziellen Flugwindkraftanlagen stehe unmittelbar bevor. „Monströse Flugdrachen, filigrane Flügelkonstruktionen und sogar komplette Turbinen“ brächten die Ingenieure in die Luft. Stephan Wrage, Chef der Firma Skysails Power aus Hamburg, wird zitiert: „Dadurch, dass wir nicht mehr auf 100 Meter beschränkt sind, kann Windkraft zum ersten Mal eine hochverfügbare Energie sein. Selbst in Schwachwindgebieten findet sich in drei-, vier-, fünfhundert Meter Höhe so gut wie immer Wind.“ Nun habe das Unternehmen die ersten kommerziellen Flugwindkraftanlagen verkauft: nach Mauritius, dem Inselstaat im Indischen Ozean, der ansonsten Öl oder Kohle teuer importieren müsse, schreibt „Spiegel“-Autor Philip Bethge. Ab kommendem Jahr sollen die ersten „höhergelegten Windkraftwerke“ über Mauritius fliegen. In Höhen zwischen 200 und 800 Metern fliege Skysails' 100 Quadratmeter großer Drachen in Achten quer zum Wind und ziehe dabei ein Seil von einer Trommel am Boden, die mit einem Generator gekoppelt sei. Sobald das Seil komplett ausgelassen sei, werde der Drachen aus dem Wind genommen und zurückgezogen. Dann beginne der Prozess von neuem. Die Kosten schätze Wrage auf „zwischen fünf und zehn Cent pro Kilowattstunde“. Bei größeren Anlagen mit mehreren Megawatt Leistung erwarte er künftig gar einen Strompreis um 3,5 Cent.
Erschienen am 05.10.2019
letzte Aktualisierung am 07.10.2019