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Fuchs: Windkraftausbau im Norden muss gebremst werden

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung (Auflage: 268.110) Seite 17

Originaltitel: CDU will Wind-Ausbau stoppen
Originaluntertitel: Fraktionsvize Fuchs: Kostenblindflug bei Energiewende
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Fuchs, warnt angesichts der Winterreserve von 10.400 Megawatt MW vor einer Kostenexplosion für die Stromkunden. Er fordert daher, den Ausbau der Windkraft im Norden Deutschlands zu bremsen.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Fuchs, warnt angesichts der Winterreserve von 10.400 MW vor einer Kostenexplosion für die Stromkunden. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) plane "zur Stabilisierung der Stromnetze fast 50 Prozent mehr Reservekraftwerke als ursprünglich gedacht", so Fuchs. Das BWMi nehme dazu keine Stellung, obwohl die Zahlen alarmierend seien. Fuchs fordert daher, den Ausbau der Windkraft im Norden Deutschlands zu bremsen: "Jetzt rächt sich, dass man dem beispiellosen Windboom der letzten Jahre tatenlos zugeschaut hat, statt die staatliche Förderung deutlich zu kürzen und damit den Traumrenditen für Windparks im Norden ein Ende zu bereiten." Dazu sei es nötig, die geplanten Ausschreibungen nach hinten zu verschieben. Mehr Netzmanagement sei zwar gut, aber in dieser dramatischen Lage nicht ausreichend, so der Fraktionsvize weiter. Für den Winter 2018/19 veranschlagt die BNetzA wegen des bis dahin besser ausgebauten Netzes nur noch 3.700 MW, was in Fachkreisen ebenfalls auf Skepsis stößt. Fuchs fordert daher eine seriöse Schätzung der Kosten für die Energiewende in den nächsten Jahren. Einen "Kostenblindflug" könne sich ein Industrieland wie Deutschland nicht leisten.
Erschienen am 23.05.2017
letzte Aktualisierung am 23.05.2017