Gewerkschaften fordern "Anpassungsgeld" für Kohlebeschäftigte
Die Gewerkschaften Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und Verdi verlangen für den Fall eines vorgezogenen Kohleausstiegs ein staatliches „Anpassungsgeld" für die Beschäftigten, das ihnen eine Frührente mit 55 oder 58 Jahren erlaubt. Die Abwanderung der Fachkräfte aus den Regionen könnte auch die Gewerkschaften empfindlich treffen.
Neben den Ausgaben für neue Investitionen in den vom Strukturwandel betroffenen Regionen und erforderlichen Entschädigungszahlungen an die Energieversorger muss die Regierung mit zusätzlichen Kosten für den Kohleausstieg rechnen. Die Gewerkschaften Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und Verdi verlangen für die bis zu 20.000 unmittelbar von Arbeitsplatzverlust betroffenen Beschäftigten ein staatliches „Anpassungsgeld“, das ihnen eine Frührente mit 55 oder 58 Jahren erlaubt. Die Gesamtkosten des Pakets werden mit 5 bis 7 Milliarden Euro veranschlagt. „Die Regierung wird die Verantwortung dafür übernehmen müssen, wenn sie einen rentablen Industriezweig politisch abschalten will", sagte IG-BCE-Chef Michael Vassiliadis. Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) rechnet damit, dass viele qualifizierte Fachkräfte aus der Braunkohlebranche im Falle eines Ausstiegs in anderen Regionen Arbeit finden würden. Damit würden auch die Gewerkschaften einen Teil ihrer bestbezahlten Mitglieder und damit auch Einfluss am Verhandlungstisch verlieren.
Erschienen am
17.01.2019
letzte Aktualisierung am
17.01.2019