Grüne: Kohleausstieg und Netzausbau verknüpfen

Die Ausbauplanung der Stromnetze muss den Ausstieg aus der Braunkohle berücksichtigen. Das fordern die Grünen im Bundestag in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, aus dem die FAZ zitiert. Die Grünen fürchten, es könnten letztlich nicht benötigte Trassen gebaut werden, wenn nicht rechtzeitig qualifiziert mitgeplant werde, welche Kapazitäten durch das Abschalten der Braunkohle-Kraftwerke frei werden.

Die Grünen im Bundestag setzen sich dafür ein, zwei große energiepolitische Themen rechtzeitig zu verknüpfen: Den Netzausbau und den Braunkohle-Ausstieg. Klingt erstmal, als seien das zwei Paar Schuh. Doch in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) legen Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter und Energiepolitiker seiner Fraktion dar, dass es sehr wohl eine Verbindung gebe, berichtet die FAZ, der der Brief vorliegt. Denn mit dem Abschalten der Braunkohle-Meiler würde auch Leitungskapazität frei, schreiben die Grünen. Der für Februar erwartete aktuelle Netzausbauplan der Netzagentur müsse das berücksichtigen. Angesicht der ohnehin schon vorhandenen Vorbehalte von Trassen-Anrainern gegenüber den Leitungen müsse unbedingt darauf geachtet werden, „dass keine Stromleitung gebaut wird, die wir nicht benötigen“, zitiert die FAZ aus dem Schreiben. Derzeit geht die Bundesnetzagentur angesichts der Regierungs-Pläne zum Ausbau des EE-Anteils beim Strom bis 2030 auf 65 Prozent von einem erheblichen Ausbaubedarf bei den Netzen aus. Und die Grünen mahnen zudem mehr Klarheit bei der Ausweisung von Netz-Eingriffs-Kosten an: Es müsse vermieden werden, dass Eingriffe für Stromlieferungen aus dem Ausland den Erneuerbaren zugerechnet werden.