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Grünen-Chef über Klimaschutz und Windkraft

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG (Auflage: 42.023) Seite 4 Christoph Barth

Originaltitel: "Kampf gegen Klimawandel ist kein Luxusproblem"
Originaluntertitel: Klimaschutz ist eine Überlebensfrage für die Demokratie. Doch um den Klimaschutz voranzubringen, ist mehr Unterstützung für die Windkraft samt einem Ausbau der Netze vonnöten. Das sagt Schleswig-Holsteins Umweltminister und Grünen-Chef Robert Habeck.
Interview mit Grünen-Chef Robert Habeck | Durch die Hitzeperiode hätten die Bürger "eine halbe Vorstellung davon" bekommen, was Klimawandel in anderen Regionen bedeute, sagt der Grünen-Chef Robert Habeck in einem Interview mit der "Nordsee-Zeitung". "Hoffentlich ist uns klar geworden, dass die Bekämpfung des Klimawandels kein Luxusproblem ist", sagt er. Es ginge im Kern um die Verteidigung der liberalen Demokratie. Der Widerstand von Bürgern gegen den Ausbau von Stromtrassen, sei ein schwieriges Thema. Energiewende bedeute eben, dezentral produzierten Strom in die Verbrauchszentren zu bringen. Die Regierung müsse für den Ausbau der Netze sorgen. Schleswig-Holstein habe ein Drittel der geplanten Freilandleitungen gebaut, ein Drittel seien noch im Bau, ein Drittel sei kurz vor der Genehmigung. "Man muss aber schon zu den Menschen hingehen, sich auch auspfeifen lassen und ihnen erklären, warum diese Leitungen gebaut werden müssen", sagt Habeck. Man könne diese Aufgabe nicht an Werbeagenturen delegieren. Die Deckelung des Ausbaus von Offshore-Windkraftanlagen müsse beendet werden. Weil der Bedarf an grünem Strom sehr hoch sei. Strom, der nicht gebraucht wird könne in Wasserstoff gewandelt und so gespeichert werden. "Die Bundesregierung will das nicht – ich glaube, weil sie die fossile Industrie schützen will".
Erschienen am 17.08.2018
letzte Aktualisierung am 17.08.2018