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Hohe CO2-Preise /Deutschland war 2019 erstmals Stromimportland

Quelle: MBI EnergySource

Deutschland hat in den Sommermonaten 2019 mehr Strom aus den Nachbarländern bezogen als abgegeben. Im Mai, Juni und August war es damit erstmals Stromimportland, wie aus dem Market Report 2020 des Dortmunder Übertragungsnetzbetreibers Amprion hervorgeht. Grund dafür seien unter anderem die hohen CO2-Preise gewesen, die sich im Wettbewerb nachteilig auf deutsche Kohlekraftwerke ausgewirkt hätten. 

Insgesamt zeigt der Bericht, dass der Strom mit den Ländern Belgien, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und Österreich immer stärker grenzüberschreitend getauscht wird. So konnten die Übertragungsnetzbetreiber im vergangenen Jahr in 42 Prozent der Handelsstunden genug Stromübertragungskapazität bereitstellen, um die Nachfrage der gesamten Region zu gleichen Preisen zu bedienen. Im Jahr 2018 lag der Anteil noch bei 32 Prozent.


Amprion-Geschäftsführer Hans-Jürgen Brick betonte, dass Handelshemmnisse abgebaut werden konnten. Die Stromnetze spielten dabei "eine zentrale Rolle für ein stabiles und sicheres Energiesystem in Europa". Auch das Unternehmen selbst habe seinen europäischen Stromhandel gestärkt. Während der Amprion-Anteil an internen Handelsbeschränkungen 2018 bei 13,7 Prozent lag, seien es ein Jahr später nur noch 7,8 Prozent gewesen. Im Market Report wurden die Jahre 2015 bis 2019 untersucht.
MBI/DJN/aul/26.5.2020
Erschienen am 26.05.2020
letzte Aktualisierung am 26.05.2020