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Kommentar: "Eine effizientere Klimaschutzpolitik ist nicht leicht, aber machbar"

Quelle: Handelsblatt (Auflage: 127.797) Seite 14 Klaus Stratmann

Originaltitel: Von der Theorie zur Tat
Originaluntertitel: Die Pfade zu effizienterem Klimaschutz sind verschlungen. Höchste Zeit, einem klaren Kurs zu folgen, fordert Klaus Stratmann.
In der Selbstwahrnehmung Klimaweltmeister, in der Realität aber ein "abschreckendes Beispiel" - so sei Deutschland, schreibt Klaus Stratmann in seinem Kommentar zur deutschen Klimaschutzpolitik. Die Kosten je eingesparter Tonne CO2 würden hierzulande höher ausfallen als in anderen Ländern. Durch die verpatzte Klimapolitik sei Deutschland Weltmeister der Ineffizienz geworden, so Stratmann.
Kommentar von Klaus Stratmann | An kühnen Ideen für eine effizientere Klimaschutzpolitik fehle es in Deutschland nicht, meint "Handelsblatt"-Autor Klaus Stratmann. Während die Deutschen das Land in der Selbstwahrnehmung als Klimaschutzweltmeister sehen, sei es in der Realität aber ein abschreckendes Beispiel, meint Stratmann. Deutschland sei vielmehr "Weltmeister der Ineffizienz" geworden. Für minimale Klimaschutzeffekte habe die Regierung Milliardenbeträge investiert. Stratmann glaubt, dass die Kosten je eingesparter Tonne CO2 hierzulande höher ausfallen als in anderen Ländern. Den "letzten Baustein dieser Fehlentwicklung" sieht Stratmann in der "Beschleunigung des Ausstiegs aus der Kohleverstromung". Aktuell stehe die GroKo "vor einem gut sortierten Instrumentenkoffer", mit den diversen Möglichkeiten der CO2-Bepreisung. Die Regierung müsse aber auch an vielen Stellschrauben drehen: "Die energieintensive Industrie investiert heute schon weniger, als sie abschreibt, der Substanzverzehr hat also längst begonnen." Dieser Prozess dürfe nicht so fortsetzt werden.
Erschienen am 23.07.2019
letzte Aktualisierung am 23.07.2019