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Kontroverse um die geplante Ostsee-Erdgasleitung Nord Stream 2

Quelle: Stern (Auflage: 724.548) Seite 46-49 Katja Gloger

Originaltitel: Das Endspiel
Originaluntertitel: Es ist das umstrittenste Energieprojekt Europas: Nord Stream 2. Russland und Deutschland treiben den Bau voran - und schaffen so Fakten im geopolitischen Kampf um Macht und Milliarden
Der "Stern" bringt einen ausführlichen Hintergrundbericht zur umstrittenen Erdgasleitung „Nord Stream 2“, die in der Ostsee geplant ist. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht in einer solchen Leitung ein Projekt, das die Energiewende behindere.
Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht in der umstrittenen Erdgasleitung „Nord Stream 2“, die in der Ostsee geplant ist, eine Behinderung für die Energiewende. In dem ausführlichen Hintergrundbericht des "Stern" fällt sie ein vernichtendes Urteil über das Projekt: „Auch wenn es die Energiebarone in Ost und West vielleicht nicht wahrhaben wollen - die Nord Stream 2 zugrunde liegenden Wirtschaftlichkeitsrechnungen beruhen auf überhöhten Annahmen zur Entwicklung der Erdgasnachfrage. Solange Gas als Brückenrohstoff dient, ist Europa mit Pipelines und Flüssiggas-Terminals gut ausgestattet. Schon heute existiert ein Überangebot. Nord Stream 2 ist daher nicht notwendig. Vielmehr behindert diese Pipeline die Energiewende.“ Außerdem widerspreche das Projekt den Zielen der europäischen Energieunion. Denn Kritiker befürchten, es könne Russland eine marktbeherrschende Stellung verschaffen.
Erschienen am 06.09.2018
letzte Aktualisierung am 06.09.2018