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Leukefelds "Sonnenhaus"-Konzept nach Wilhelmshaven exportiert

Quelle: Frankfurter Rundschau (Auflage: 55.597) Seite 14 Joachim Wille

Originaltitel: Miete all inclusive
Originaluntertitel: "Sonnenhaus-Projekt" in Wilhelmshaven bietet den Bewohnern eine Energie-Flatrate
Ein neues Mehrfamilienhaus in Wilhelmshaven versorgt sich zu zwei Dritteln selbst mit Wärme und Strom – nämlich mit Photovoltaik- und Solarwärme-Anlagen und über einen 20.000-Liter-Tank sowie einen Akku. Das Ganze soll den Bewohnern im Schnitt 120 Euro pro Monat an Warmmiete und Stromkosten einsparen.
Die Wilhelmshavener Spar- und Baugesellschaft hat ein Mehrfamilienhaus-Projekt nach dem "Sonnenhaus"-Konzept des Freiberger Professors Timo Leukefeld entwickelt, berichtet die „Frankfurter Rundschau“. Die Mietverträge seien seit dem ersten Januar gültig. Sechs Wohneinheiten mit je rund 90 Quadratmetern Wohnfläche seien mit einer guten Wärmedämmung und mit Solaranlagen für Heizung und Warmwasserbereitung auf dem Dach und an den Balkonen sowie mit Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet. Energetisches Herzstück des Gebäudes sei ein rund neun Meter hoher Langzeitwärmespeicher mit 20.000 Litern Wasser. Der selbst erzeugte Strom werde in Akkus für Zeiten ohne Sonne zwischengespeichert. Zusätzlich benötigte Energie könne aus einer Erdgasheizung respektive aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen werden. Vorstandschef Dieter Wohler: „Das hochgedämmte Gebäude versorgt sich zu zwei Dritteln selbst mit Wärme und Strom. Das ermöglicht uns, eine attraktive Pauschalmiete anzubieten, die neben den Betriebs- und Heizkosten auch den Strombedarf der Mieter berücksichtigt.“ Die Komplettmiete betrage 10,50 Euro pro Quadratmeter. Eine vergleichbare Kaltmiete in einem normalen Neubau in Wilhelmshaven liege bei rund 8,25 Euro, zu der dann aber die Betriebs- und Energiekosten hinzukämen. Laut Baugesellschaft ergibt sich für die Mieter des neuen Projektes pro Wohnung eine Einsparung von im Schnitt 120 Euro pro Monat.
Erschienen am 08.01.2019
letzte Aktualisierung am 08.01.2019