Neustart der bayerischen Energiewende verzögert sich
Der neue Wirtschafts- und damit auch Energieminister von Bayern, Hubert Aiwanger (Freie Wähler), hatte auf seinem ersten Energiegipfel mit Gegenwind zu kämpfen. Ob 10 H, Trassenausbau oder die Repräsentation der Erneuerbaren-Energien-Branche: Der Arbeitsalltag des Ministers wird schwer mit seinen Forderungen aus dem Wahlkampf zu vereinen sein.
Der neue Wirtschafts- und damit auch Energieminister von Bayern, Hubert Aiwanger (Freie Wähler), hatte auf seinem ersten Energiegipfel mit Gegenwind zu kämpfen. Grundsätzlich waren die Erwartungen der Branche im Vorfeld hoch; schließlich gelten die Freien Wähler als Verfechter einer dezentralen Energiewende in Bayern und sprechen sich gegen große Stromtrassen und die Abstandsregelung 10 H aus. Allerdings zeigte sich auf dem Gipfel die Realität der Energiebranche, als Netzbetreiber Tennet seine vertieften Planungen für den SuedOstLink zwischen dem oberfränkischen Hof und Pfreimd in der Oberpfalz präsentierte: Die Stromautobahn wird so gebaut, wie es im Bundesgesetz festgelegt ist. „Aiwanger muss endlich zur Kenntnis nehmen, dass es längst nicht mehr um das Ob der Stromautobahnen, sondern einzig um das Wie geht“, so ein Teilnehmer des Gipfels, der nicht genannt werden möchte. Auch bei der Abstandsregelung, die Aiwanger unbedingt auf den Prüfstand stellen wollte, ist er vorerst am Widerstand des stärkeren Koalitionspartners CSU gescheitert. Zudem versäumten es die Organisatoren des Gipfels, Repräsentanten der Erneuerbaren-Energien-Branche als Redner vorzusehen. Im Anschluss an das Treffen macht Bertram Brossardt von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft klar, wo die Prioritäten liegen: "Wir sind offen für Konzepte zur dezentralen Erzeugung, wenn sie realistisch sind und zu keinen Strompreiserhöhungen führen."
Erschienen am
13.12.2018
letzte Aktualisierung am
13.12.2018