Die Regierung müsse dafür sorgen, dass die vorhandenen Potenziale auf Freiflächen viel besser genutzt würden, erklärte der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE NRW) am Montag in Düsseldorf. Dies gelte auch für Photovoltaik (PV) auf landwirtschaftlichen Flächen, Gewässern oder Parkplätzen an Autobahnen und Bundesstraßen, erklärte Verbandsgeschäftsführer Christian Mildenberger. Im neuen Landesentwicklungsplan gebe es dazu durchaus positive Aspekte, sagte er. Man müsse jetzt aber sehen, wie sich das in der Praxis auswirken werde. Der neue Landesentwicklungsplan wird noch vom Landtag beraten.
Der Verband erneuerte in diesem Zusammenhang seine Forderung nach Einsetzung einer "Taskforce" ähnlich der bereits eingerichteten Taskforce Windenergie. Sie solle sich etwa damit befassen, wo geeignete Flächen für PV-Anlagen seien und wie man Genehmigungen vereinfachen könne. Solarstrom sei die günstigste Form der Stromerzeugung, betonte der Verband. Damit sei er unverzichtbar für ein klimaneutrales Industrieland, das NRW werden solle.
Trotz des aus LEE-Sicht schwachen Freiflächen-Ausbaus stellte der Verband für das vergangene Jahr in NRW einen Solar-Boom fest. Landesweit seien 2023 mehr als 211 000 Anlagen mit einer Leistung von knapp 2200 Megawatt in Betrieb genommen worden, darunter knapp 55 000 Steckersolargeräte, so genannte Balkonkraftwerke. Dies bedeute einen neuen Zubau-Rekord, mit dem NRW im Bundesländervergleich auf Rang zwei hinter Bayern und noch vor Baden-Württemberg rangiere. Allerdings seien auf Freiflächenanlagen nur etwa drei Prozent der installierten Leistung entfallen. In Schleswig-Holstein habe dieser Anteil 2023 bei 48 Prozent gelegen.
MBI/dpa/cdg/5.2.2024
NRW/Solarbranche will mehr Photovoltaik-Module auf Freiflächen bauen
Die Solarbranche in Nordrhein-Westfalen hat von der Landesregierung mehr Einsatz für die Stromgewinnung aus Sonnenenergie gefordert.
Erschienen am
05.02.2024
letzte Aktualisierung am
06.02.2024