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Öl-, Strom- und Gaspreise steigen unterschiedlich stark an

Quelle: DIE WELT (Auflage: 182.318) Seite 13 Wetzel, Daniel

Originaltitel: Wege aus der Energiepreisfalle
Originaluntertitel: Auch im neuen Jahr werden Strom und Gas wieder teurer - teils um bis zu 20 Prozent. Verbraucher sind der Entwicklung allerdings nicht hilflos ausgeliefert
Zum Start ins neue Jahr werden die Preise für Öl, Strom und Gas prognostiziert – während der Ölpreis nicht so stark stieg wie erwartet, müssen sich Stromkunden auf höhere Rechnungsbeträge einstellen, was vor allem an den hohen Abgaben liegt. Gaskunden dagegen können angesichts sehr moderater Preiserhöhungen entspannt bleiben.
Mit Prognosen sein es dann besonders schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen – mit dieser Feststellung macht sich Daniel Wetzel an eine vorsichtige Vorhersage der Preisentwicklungen am Energiemarkt in 2019. Statt wie erwartet sprunghaft zu steigen, sei der Ölpreis nämlich in den vergangenen Wochen stark gesunken. Für das neue Jahr erwartet allerdings die Internationale Energieagentur (IEA) trotz der zunehmenden globalen Konjunktursorgen einen deutlichen Anstieg des Ölpreises. Auch über höhere Strompreise wurden viele Verbraucher bereits im Dezember informiert. "Die Verbraucher zahlen schon seit langem Rekordpreise für Strom", so Oliver Bohr, Geschäftsführer Energie beim Preisportal Check24. "2019 müssen sie sich auf weitere Preissteigerungen einstellen." Das liege an den gestiegenen Netzkosten, den teureren CO2-Zertifikaten und dem geförderten Strom aus der Offshore-Windkraft. Während der Stromverbrauch in den letzten acht Jahren nur um fünf Prozent gestiegen ist, haben sich in derselben Zeit die Einnahmen aus der Strom- und Umsatzsteuer auf inzwischen über 13,5 Milliarden Euro mehr als verdoppelt, erklärt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und fordert eine Senkung der Abgaben: "Der bisherige Profiteur der Kostensteigerungen für Strom ist somit häufig der Bundesfinanzminister." Entspannt in das neue Jahr können dagegen alle Gaskunden sehen – der Preis steigt zwar, aber moderat und wird voraussichtlich im Laufe des Jahres stabil bleiben.
Erschienen am 02.01.2019
letzte Aktualisierung am 02.01.2019