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Regierungsberater fordern einen CO2-Preis

Quelle: ZEIT ONLINE Alexandra Endres

Originaltitel: "Das Wichtigste? Ein CO2-Preis, möglichst schnell"
Originaluntertitel: Emissionen müssen teurer werden, sagen Regierungsberater – ob durch Steuern oder Zertifikate, ist zunächst zweitrangig. Richtig gemacht, schadet das der Wirtschaft nicht.
Andreas Löschel sitzt der Expertenkommission vor, die den sogenannten Monitoring-Bericht über den Stand der Energiewende der Bundesregierung prüft. Die Kommission hat in ihrer letzten Stellungnahme einen CO2-Preis gefordert. Der Energie- und Ressourcenökonom Löschel erklärt im Interview, warum eine CO2-Bepreisung dringend notwendig sei.
Interview mit Regierungsberater und Energieökonom Andreas Löschel | Seit Jahren warne die Expertenkommission, die zum Monitoring-Prozess "Energie der Zukunft" von der Bundesregierung eingesetzt wird, dass Deutschland seine selbst festgesteckten Klimaziele für 2020 nicht erreichen werde, die Ziele für 2030 könnten ebenfalls verfehlt werden. Die größten Baustellen seien die Treibhausgasemissionen, der Energieeffizienz, der Anteil der Erneuerbaren bei Wärme und Verkehr könnten ebenfalls höher sein, sagt Löschel im Interview mit der "Zeit". Notwendig sei ein umfassender CO2-Preis. Die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschland würde keinen Schaden nehmen, "wenn man es richtig anpackt." Die Expertenkommission würde eine Energiepreisreform vorschlagen, die die Bürger kaum belaste, dennoch Anreize für die CO2-Reduktion bieten würde. Zwar sei der Zertifikatehandel auch ein wirkungsvolles Instrument, doch weil die Zeit dränge, sei ein CO2-Preis am schnellsten machbar. Die Ausweitung des Emissionshandels sei langfristig sinnvoll.
Erschienen am 07.06.2019
letzte Aktualisierung am 07.06.2019