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Schweitzer: Binnenmarkt hilft Klimaschutz

Quelle: Der Tagesspiegel (Auflage: 110.471) Seite 15 Eric Schweitzer

Originaltitel: Mehr Europa bringt auch mehr Klimaschutz
Originaluntertitel: Deutsche Alleingänge im Energiebereich widersprechen einer EU-weiten Industriepolitik
Der Präsident des DIHK, Schweitzer, hat sich im Handelsblatt für eine europäisch ausgerichtete Energiepolitik eingesetzt. In einem Gastkommentar schreibt er, nationale Alleingänge in der Klima- und Energiepolitik brächten vergleichsweise wenig. Über europäische Kooperationen und Abstimmungen lasse sich mehr Effekt zu geringeren Kosten erzielen. Mehr grenzüberschreitender Stromhandel bringe alle voran. Erforderlich sei dazu allerdings ein beschleunigter Trassenausbau.
Gastkommentar von Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) | Es ist ein vehementer Appell für mehr Europa in der Energiepolitik: DIHK-Präsident Eric Schweitzer hat im Handelsblatt einen Gastkommentar über marktwirtschaftliche Anreize zum Klimaschutz geschrieben und kommt dabei zum Fazit: „Wer die Industriepolitik stärken will, sollte in der Energiepolitik europäischer denken und handeln. Die Chance dazu ist da.“ Dabei macht er auch deutlich, dass die Energiepolitik einer der wichtigsten Faktoren sei, die europäische Industrie wettbewerbsfähig zu halten. Nicht hilfreich seien dabei nationale Alleingänge, wie sie die Bundesregierung vollziehe und die dazu geführt hätten, dass die Energiepreise hierzulande ein internationales Spitzenniveau erreicht haben. Hilfreich wäre hingegen, die Möglichkeiten des Europäischen Binnenmarktes zu nutzen, so Schweitzer. Und das nicht nur zum Frommen der Unternehmen, betont er: „Im größeren europäischen Rahmen haben wir die Chance, eine Energiewende für ganz Europa mit weniger Kosten und stärkerem Klima-Effekt zu organisieren.“ Der richtige Weg wäre es daher, konsequent auf einen grenzüberschreitenden Stromhandel in Europa zu setzen. Das senke die Kosten, weil Kraftwerke besser ausgelastet würden. Schließlich sei dafür ein rascher Netzausbau zwingend: „Die bisherige Verschleppung ist ein schwerer Fehler.“
Erschienen am 12.03.2019
letzte Aktualisierung am 12.03.2019