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Solarbranche/Anlagen drohen wegen Corona-Krise zu scheitern

Quelle: MBI EnergySource

Die Solarbranche sieht sich von den Lieferengpässen im Zuge der Corona-Pandemie betroffen und hat die Regierung zum Handeln aufgefordert. Bei der Planung und Fertigstellung von Solarparks komme es inzwischen teilweise zu Verzögerungen, heißt es in einer Mitteilung des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW). Große Klimaschutzprojekte drohten ihre Förderfähigkeit zu verlieren und zu scheitern, da sie die gesetzlichen Fristen zur Fertigstellung nicht mehr einhalten können.

Grund für die Verzögerungen seien häufig längere Lieferzeiten für Solarkomponenten oder Personalengpässe im Handwerk und in Bauämtern. Die Bundesregierung müsse deswegen die Realisierungsfristen bei Solarparks bei Auktionen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verlängern und Strafzahlungen erst bei längeren Verzögerungen verhängen. "Derartige Umstände Höherer Gewalt dürfen nicht dazu führen, dass wertvolle Klimaschutzprojekte platzen und Projektierer in ihrer Existenz bedroht werden", erklärte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. "Wir hoffen, dass der Gesetzgeber hier schnell für Abhilfe sorgen wird."

Das Investoreninteresse an der Photovoltaik sei weiterhin ungebrochen hoch. Der BSW erwartet, dass sich das auch bei künftigen Solarauktionen nicht ändern werde. Der Verband forderte die Bundesregierung auf, die Solar- Ausbauziele von derzeit rund 2,5 Gigawatt im Jahr auf zehn Gigawatt zu erhöhen.
MBI/DJN/aul/17.3.2020
Erschienen am 17.03.2020
letzte Aktualisierung am 17.03.2020