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Solarwirtschaft sieht 2022 Wachstum von 30 Prozent

Quelle: MBI EnergySource

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) erwartet angesichts der hohen Nachfrage nach Solardächern weiter steigende Umsätze. Für dieses Jahr rechnet der Verband mit einem Installationsplus von rund 30 Prozent im Stromsektor (Photovoltaik) auf 7,7 Gigawatt neu installierter PV-Leistung nach 6 Gigawatt im Vorjahr und mit einem Wachstum von rund 10 Prozent im Wärmesektor (Solarthermie).
Auch für 2023 erwartet der Verband eine weiter anziehende Solartechnik-Nachfrage. Die seit dem Jahr 2005 vom BSW ermittelten Geschäftsklima- und Geschäftserwartungsindizes befinden sich zudem auf einem Allzeithoch. Laut einer vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in Auftrag gegebenen YouGov-Umfrage liebäugeln drei Viertel aller privaten Hausbesitzer, die über ein geeignetes Dach verfügen, mit einer eigenen Solaranlage. Vier von fünf Hausbesitzern, die sich die Anschaffung einer Solarstromanlage vorstellen können, wünschen sich zugleich einen Solarstrom-Speicher, um den selbst erzeugten Solarstrom rund um die Uhr nutzen zu können.

"Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, wir erwarten einen länger anhaltenden Solarboom. Getragen wird dieser vor allen Dingen von Privathaushalten", sagte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. "Doch nur wenn die Solartechnik jetzt in allen Anwendungsbereichen entfesselt wird und wir das in diesem Jahr erzielte Marktwachstum auch in den kommenden vier Jahren jeweils beibehalten, wird die Solarbranche im politisch gewünschten Umfang zum Erreichen der Klima- und Energiewendeziele beitragen."

Insbesondere bei der Verbesserung der Investitionsbedingungen für gewerbliche Investoren sieht der BSW für das kommende Jahr politischen Nachholbedarf. Zwar registriert der Verband auch hier ein grundsätzlich gewachsenes Investitionsinteresse. Unverhältnismäßige Auflagen beim Netzanschluss, zu viel Bürokratie in den Genehmigungsverfahren sowie zu restriktive Auktionsbedingungen würden jedoch viele Unternehmen schließlich davon abhalten, ihr Firmendach tatsächlich mit Solarzellen zu bestücken oder zeitnah in einen Solarpark zu investieren, so der BSW.

MBI/DJN/crb/21.12.2022
Erschienen am 21.12.2022
letzte Aktualisierung am 21.12.2022