Stadtwerke und 50Hertz/Neue Power-to-Heat-Anlage für Rostock

Die Stadtwerke Rostock und der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz beginnen noch in diesem Jahr mit dem Bau einer neuen Power-to-Heat-Anlage (PtH). Im Rostocker Stadtteil Marienehe soll die Anlage mit einer Leistung von 20 Megawatt zur Entlastung der Stromnetze bei gleichzeitig klimafreundlicher Wärmeversorgung beitragen, teilten die beiden Partner am Freitag mit.


Denn überschüssiger Windstrom in Norddeutschland, der nicht nach Süden weitertransportiert werden kann, sorgt oftmals dafür, dass Windräder abgeregelt werden müssen und die Betreiber einen entsprechenden Ausgleich für die Verluste erhalten. Dieser Überschussstrom soll künftig effizienter genutzt und für die Wärmeversorgung der Stadtwerke Rostock eingesetzt werden. Die geplante PtH-Anlage soll mit einem Wärmespeicher kombiniert werden. 


Die Kooperation zwischen den Stadtwerken und 50Hertz wird aufgrund einer Änderung im Energiewirtschaftsgesetz aus dem Jahr 2017 möglich. Übertragungsnetzbetreiber können seitdem mit einem Kraftwerksbetreiber die Errichtung sowie den Betrieb einer PtH-Anlage im Netzausbaugebiet vertraglich vereinbaren. Zum Netzausbaugebiet zählen der nördliche Teil Niedersachsens sowie die Bundesländer Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. 
Für Bau und Betrieb der PtH-Anlage sind die Stadtwerke Rostock zuständig, während 50Hertz Transmission die Investitionskosten von etwa 20 Millionen Euro übernimmt. Der Netzbetreiber sorgt zudem dafür, dass die Anlage in die Engpassbeseitigung im Höchstspannungsnetz einbezogen wird.

Für 50Hertz Transmission sei die gemeinsame PtH-Anlage wichtig, um die steigende Menge aus On- und Offshore-Windkraftanlagen sicher und kostenbewusst in das Stromsystem zu integrieren. "Die Umwandlung von grünem Strom in Wärme zum Heizen oder für die Warmwasserversorgung ist eine sinnvolle Alternative gegenüber Abschalten", sagte Dirk Biermann, Geschäftsführer Märkte und Systembetrieb bei 50Hertz. 

MBI/aul/24.1.2020