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Studie/Lücke bei Windkraft gefährdet Klimaziele

Quelle: MBI EnergySource

Der schleppende Ausbau der Windkraft gefährdet einer Erhebung zufolge die Klimaziele der Bundesregierung. Anfang 2021 werden rund 7,4 Gigawatt Ökostrom-Leistung weniger errichtet worden sein als von der Regierung angestrebt, wie aus einer Analyse des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne) für den Spiegel hervorgeht.
Grund seien strenge Flächenbegrenzungen, Bürgerproteste und bürokratische Hürden. Zudem bekam demnach ein Teil der Bürgerwindparks, die 2017 bei staatlichen Ausschreibungen einen Zuschlag erhalten hatten, keine Baugenehmigung. Im nächsten Jahr läuft auch die Förderung für etwa 4.900 Windräder der ersten Generation aus. Betroffen sind laut bne nochmals Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 3,7 Gigawatt, die ihre gesetzliche Förderdauer von 20 Jahren erreicht haben. Viele Altanlagen dürften stillgelegt werden, weil sie sich bei den aktuellen Strompreisen nicht rechnen.


Durch die Windkraftlücke werden laut dem Verband bis zu 14,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr nicht eingespart. Das entspricht bis zu 5,5 Prozent der CO2-Menge, die der Energiesektor laut Klimaschutzgesetz 2022 ausstoßen darf. "Trotz des milliardenteuren Kohleausstiegs droht sich die Klimabilanz der Bundesrepublik zu verschlechtern", warnte bne-Chef Robert Busch im Spiegel.

MBI/DJN/aul/10.7.2020
Erschienen am 10.07.2020
letzte Aktualisierung am 10.07.2020