Interview mit dem kommissarischen SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümpel | Fast alle Parteien seien in der Vergangenheit in der Klimaschutzpolitik "zu selten aufgefallen". Die Sozialdemokraten hätten auch die Verbindung von Arbeit und Umwelt vernachlässigt. Auf die Frage der TAZ-Redakteure, warum in der Solar- und Windbranche "sang- und klanglos" Jobs verloren gehen, während über 20.000 verlorene Jobs bei der Braunkohle gejammert wird, geht der Übergangs-SPD-Chef nur auf den Strukturwandel in den betroffenen Regionen ein. Es seien auch mehr Jobs betroffen als nur 20.000. Das seien Jobs von Menschen, die eher AfD wählen würden, glauben die "TAZ"-Interviewer. Die Menschen seien unsicher darüber, welche Strukturhilfen kommen werden, erklärt Schäfer-Gümpel. Deshalb brauche es ein Gesetz, "das das Klima effektiv schützt und sozial gerecht ist." Es müsse eine CO2-Bepreisung, ohne Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen zu benachteiligen. Seine Partei wolle außerdem, dass der ÖPNV stärker genutzt wird.
Thorsten Schäfer-Gümpel räumt Versäumnisse in der Klimapolitik ein
Im Interview mit der "TAZ - die tageszeitung" umschreibt der kommissarischen Chef der SPD, Thorsten Schäfer-Gümpel, die Ziele seiner Partei in der Umweltschutzpolitik. Die Klimaschutzpolitik sei von der SPD lange vernachlässigt worden. Wie andere aus seiner Partei betont auch der Übergangs-Chef die Dringlichkeit der sozialen Gerechtigkeit bei Klimaschutzmaßnahmen.
Erschienen am
10.09.2019
letzte Aktualisierung am
10.09.2019