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Warum Windräder so unbeliebt sind

Quelle: Handelsblatt (Auflage: 127.797) Seite 29 Kathrin Witsch

Originaltitel: Aus Angst vor Protest
Originaluntertitel: Die Energiewende kann nur in Zusammenarbeit mit den Bürgern gelingen. Aber genau hier läuft beim Thema Windkraft gerade alles schief, meint Kathrin Witsch.
In ihrem Kommentar reflektiert die Handelsblatt-Autorin Kathrin Witsch darüber, warum es in Deutschland so viel Unmut gegenüber Windräder gibt. Die Gegner von Windkraftanlagen seien nicht generell gegen die Energiewende, es seien vielmehr die Intransparenz und die Geheimnistuerei rund um den Bau von Windrädern, die für Mißstimmung in der Bevölkerung sorgen würden.
Kommentar von Kathrin Witsch | Die Deutschen würden Windkraft generell befürworten - nur bloß nicht in ihrer Nähe. In den letzten Jahren gingen immer mehr Bürger juristisch gegen Windkraftanlagen in ihrer Wohngegend vor. "Neben den ohnehin schon langwierigen Genehmigungsverfahren kommen jetzt im schlimmsten Fall also auch noch mehrjährige Klagen dazu", schreibt die Handelsblatt-Autorin in ihrem Kommentar. Einen Pauschal-Abstand von Windrädern zu Wohnsiedlungenen lehnt die Kommentatorin ab. Der Schutz von Vögeln und Fledermäusen sei auch nicht die Ursache oder der Auslöser des Problems. Vielmehr fühlten sich die Menschen übergangen. Kommunen und Gemeinden würden versuchen, Windkraft-Projekte "nicht an die große Glocke zu hängen, um Proteste zu vermeiden - und bekommen am Ende genau das." Die Menschen fühlten sich hintergangen.
Erschienen am 20.05.2019
letzte Aktualisierung am 20.05.2019