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Windenergiebranche fordert von Politik Befreiungsschlag für Sektor

Quelle: MBI EnergySource

Die Windenergiebranche hat von den Regierungen einen Befreiungsschlag für ihren Sektor gefordert, um mit dem Ausbau von Windkraftanlagen einen größeren Beitrag zur Energiesicherheit leisten zu können. Im Rahmen der weltweit größten Windenergie-Messe WindEnergy Hamburg erklärten vier Verbände, dass angesichts der unsicheren Energieversorgung im Zuge des Ukraine-Kriegs eine belastbare, nachhaltige Energieversorgung auf der Basis erneuerbarer Energiequellen unverzichtbar sei.

Die Verbände Bundesverband Windenergie (BWE), Global Wind Energy Council (GWEC), der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und WindEurope betonten in einer Hamburger Erklärung zur Reaktion auf die Energie- und die Klimakrise, dass Windenergie "sauber, wettbewerbsfähig, schnell verfügbar und skalierbar, ob an Land oder auf See" sei. Derzeit würden weltweit jährlich Windturbinen mit einer Gesamtnennleistung von etwa 95 Gigawatt installiert. Der Internationale Energieagentur (IEA) zufolge müsse dieses Volumen im Laufe dieser Dekade jedoch vervierfacht werden, um das Ziel der Klimaneutralität erreichen zu können.

"Die Zukunftspläne für die Schaffung einer sicheren Energieversorgung in einer klimaneutralen Welt bis zum Jahr 2050 gehen von der Windenergie als zentraler Lösung für die derzeitige Energiekrise wie auch die Klimakrise aus", so die Verbände in ihrer Erklärung. Für die kommenden ein bis drei Jahre formulierten die Verbände Ziele, die in enger Zusammenarbeit mit Politik und Gesellschaft umgesetzt werden müssten. Sie forderten, dass die Errichtung von Windenergieanlagen weltweit rasch skaliert werden müsse. Zugleich müsse die Lieferkette der Windindustrie in die Lage versetzt werden, dementsprechend zu liefern. Nötig sei zudem eine zuverlässige, langfristige Perspektive für den kontinuierlichen und ambitionierten Ausbau der Windenergie.

Auch müsse die Genehmigung von Windenergieprojekten durch Vereinfachung, Entbürokratisierung und Digitalisierung der Genehmigungsprozesse beschleunigt werden. Mit Blick auf die Politik sagten die Verbände, dass Regierungen in der gegenwärtigen Krise Maßnahmen vermeiden müssten, die die Erzeugung fossiler Kraftstoffe langfristig festschrieben. Stattdessen müssten Mittel für Investitionen in erneuerbare Energieerzeugung bereitgestellt und CO2-Bepreisungsmechanismen umgesetzt werden. Außerdem müssten Investitionen in die Stromnetze beschleunigt werden, um die Umstellung auf ein hoch elektrifiziertes Energiesystem auf der Basis erneuerbarer Energien voranzubringen. MBI/DJN/map/27.9.2022
Erschienen am 27.09.2022
letzte Aktualisierung am 27.09.2022