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Wirtschaftsweisen empfehlen CO2-Steuer in Verbindung mit Emissionshandel

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung (Auflage: 268.110) Seite 15

Originaltitel: Ökonomen für klimapolitischen Kursschwenk
Originaluntertitel: Beirat des Wirtschaftsministeriums hält Verknüpfung von CO2-Steuer und Emissionshandel für den Königsweg
Während sich die Experten uneins sind, ob nun der Emissionshandel ausgeweitet oder eine CO2-Bepreisung eingeführt werden soll, rät der Rat der Wirtschaftsweisen, beide Instrumente einzuführen. Beide Konzepte hätte ihre Nachteile, die aber bei Einführung beider aber politisch ausgeglichen werden könnten.
Am kommenden Donnerstag wird das sogenannte Klimakabinett tagen und sicherlich wird auch der Vorschlag der Wirtschaftsweisen auf dem Tisch liegen. Der Wissenschaftliche Beirat des Wirtschaftsministeriums, in dem 30 Ökonomen sitzen, habe sich sowohl für die Einführung einer CO2-Steuer als auch der Ausweitung es Emissionshandels ausgesprochen. In einem Gutachten, das der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vorliegt, betonten die Wirschaftsweisen, dass beide Instrumente "gravierende Nachteile" hätten, heißt es in der "FAZ". Die Ausweitung Zertifikatehandels in den Bereichen Verkehr und Gebäude mache es Unternehmen und Verbraucher schwer, die richtigen Investitionsentscheidungen zu fällen, habe der Beirat bemängelt. Der Nachteil einer CO2-Besteuerung liege darin, dass damit nicht sichergestellt sei, dass der Verbrauch trotz höherer Preise tatsächlich sinke. Eine neue Klimapolitik solle die beiden Konzepte so takten, dass sie die Nachteile des anderen Instruments eliminieren sollen. Ein "Emissionshandel mit Preiskorridoren" sollte eingeführt werden. Es ermögliche es, mehr Zertifikate auf den Markt zu bringen, sobald ihr Marktpreis über eine festgelegte Grenze steige, heißt es in der "FAZ". Umgekehrt könne die Ausgabe weiterer Zertifikate gestoppt werden, wenn der Preis unter die festgelegte Schwelle falle. Dieses System gebe der Politik einen Entscheidungsspielraum.
Erschienen am 15.07.2019
letzte Aktualisierung am 15.07.2019